Institutionentheorie

Ich habe mich letztens ziemlich viel mit mit dem Wesen der gesellschaftlichen Institutionen beschäftigt und versucht eine eigene Definition auszuarbeiten wie auch die Mechanismen die zur Bildung und Aufrechterhaltung der Institutionen beitragen zu analysieren.

Während die Institutionen selbst höchst theoretische Konstrukte sind, lassen sich bestimmte Mechanismen viel genauer definieren und analysieren. Um diese Ansicht zu verstehen, könnte man sich zum Beispiel einen Ameisen- oder einen Bienenstaat vorstellen. Es handelt sich um ein geregeltes Zusammenleben, in dessen Rahmen die involvierten Organismen gebunden sind, Kooperation, Kommunikationsrituale, Kampfkompetenz etc.

Üblicherweise sind Institutionen mit Ritualen verbunden, also mit stabilen vorgegebenen Handlungsketten. Sie bilden nicht nur den Rahmen für die gemeinschaftskonstituierenden und stabilisierenden internen Integrationsprozesse, sondern stellen auch einen sozialen Zusammenhang für die Integration externer Herausforderungen dar.

Die Rituale werden oft als eine Art Handlungssysteme bezeichnet. Die Betrachtung des sozialen Handelns wäre also ein folgender wichtiger Aspekt der Institutionenanalyse.

Zwischen den Handlungsalternativen entstehen jedoch oft Konflikte – soziale Dilemmata in denen das partikuläre Interesse eines Individuums dem Gunst der Gruppe, der das Individuum angehört, entgegensteht.

Zur Reduzierung dieser Dilemmata tragen in wesentlichem die Normen bei. Institutionen können also als Normkomplexe bezeichnet werden, die vorschreiben, wie es gehandelt werden darf und soll.

In ihnen kommen die Normen und Werte des kulturellen und sozialen Systems zum Ausdruck

(Parsons 1940: Die Motivierung des wirtschaftlichen Handelns, S. 140f.).

Die Normen werden immer von Sanktionen begleitet – Belohnungen für das normenkonforme verhalten und Bestrafungen für die Abweichungen, wodurch die soziale Kontrolle ausgeübt wird.

Die Aufgabe der Normen und Sanktionen besteht demnach essentiell darin, die egoistischen, in soziale Dilemmata verwickelten Akteure zu einer Kooperation zu bewegen.

Ich habe mir also erlaubt eine folgende Definition der Institutionen abzuleiten:

Eine Institution ist ein Rahmen für das soziale Handeln, in dem die aus diesem Handeln resultierenden Dilemmata mithilfe der Rituale, Normen und Sanktionen in Kooperation umgewandelt werden. Das Prinzip, das sie Umwandlung der Dilemmata in die Kooperation ermöglicht ist das Reziprozitätprinzip.

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