In den meisten nngesprochenen Spielarten ist das reziproke Handeln erwünscht und trägt zur Erhöhung eigener Auszahlungen bei. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Ein gutes Beispiel gibt ein Spiel, das Kampf der Geschlechter genannt wird. Das Spiel läuft folgend ab:\r\nEs ist gerade 8:00 Uhr früh. Eine Frau und ein Mann, kurz bevor sie zur Arbeit gehen, entscheiden den Abend gemeinsam zu verbringen. Sie schlägt ein Kinobesuch vor, er würde lieber Fußballspiel anschauen. Sowohl das Film als auch das Spiel fangen um 20:00 Uhr an. Leider können sie nicht verhandeln, weil beide sich schon fast auf dem Weg zur Arbeit befinden. Sie werden inzwischen auch keine Kommunizierungsmöglichkeiten haben, musst jeder also unabhängig entscheiden, wo er oder sie um 20:00 Uhr kommen wird – ins Kino oder in den Bar wo das Spiel angezeigt wird. Das wichtigste für beide ist den Abend gemeinsam zu verbringen, der Auszahlungsmatrix sieht also folgend aus:
Mann/Frau | Fußball | Kino |
---|---|---|
Fußball | 4, 3 | 2, 2 |
Kino | 0, 0 | 3, 4 |
Weil eben das wichtigste für sie ist während des Abends zusammen zu sein, sollen sie auf keinem Fall reziprok handeln. Weder positiv noch negativ. Angenommen, beide würden sich negativ reziprok verhalten, erhalten beide die Auszahlungen in der Höhe von 2 – sie werden zwar nicht zusammen, aber immerhin jeder wird das tun, worauf er/sie Lust hat. Die schlimmste Möglichkeit ist eine beidseitige positive Reziprozität (gegensätzlich zu dem Gefangenendilemma, wo die positive Reziprozität mit höchsten Auszahlungen resultiert), in dem Fall erhalten nämlich beide das Auszahlungswert von 0 – weder verbringen sie den Abend zusammen, noch entsprechen die Aktivitäten für die sie sich entschieden haben ihren Preferenzen. Dieses Problem ist nur dank der Randomisierung, also durch Zufall zu lösen.